BIRNEN sind nicht nur zum Essen da!
LESEPROBE
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BIRNEN sind nicht nur zum Essen da!
oder ABENTEUER, die ich mit meinen kleinen, lustigen Freunden erlebt habe!
von
Angel Jean de Roosen,
Ladylaird of John O` Groats
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Verlags-Bestellnummer: KIB Birnen
ISBN-13: 978-3-937313-02-3
Preis: 7,95 Euro
Erhältlich ab sofort beim Verlag Tatjana Reuter oder im Buchhandel.
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Schon stand ich in der Küche vor dem halbgeöffneten Fenster und sah …
… Zwei von drei orangeroten Watschelzehen die sich an der Dachrinne festklammerten und einen zweiten Watschelfuß, der immer wieder versuchte Halt zu finden an der nun vom einsetzenden Regen leicht feuchtgewordenen Regenrinne. „Oh mein Gott! Bitte nicht! Nein, lieber Gott, lass es nicht passieren, bitte nicht hörst du!“ Ich rannte, nein ich flog die Stufen zum Ausgang hinunter. Immer das Bild tausender Scherben und zwei kleiner orangeroten Füßen total verdreht auf dem Kopfsteinpflaster liegend, vor meinem inneren Auge. Schon unter der Tür drehte ich mich um und stolperte beinahe rückwärts hinaus um Rino auch ja sehen und ihn auffangen zu können, falls er abstürzen sollte. Ich schaute hoch zur Dachrinne …
Da hing kein Rino mehr! Mit der Nase beinahe am Boden suchte ich seine Scherben und die kleinen Füße, nichts war zu finden, nicht mal der kleinste Splitter.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“ Ganz unten am Ende der Straße lief eine alte Dame mit einem Henkelkorb aus dem Wolle, Stricknadeln und die Beine von Rino herausschauten. Ich rannte los und lief dem Muttchen nach: „Ähm guten Tag. Entschuldigung bitte. Hallo mein Name ist Angel und ich hab ein kleines Problem!“ Ich schnaufte wie eine Dampflok und bot wohl auch sonst kein vertrauenerweckendes Bild. „Was wollen sie von mir? Wenn sie mir etwas tun rufe ich um Hilfe!“ Sie sah wie eine richtige Märchenoma aus mit ihren grauen hochgesteckten Haaren und der runden schwarzumrandeten Brille. „Ich will ihnen nichts tun, aber ich hab da ein Problem …“ Ich beschloss zu lügen, denn wer weiß ob sie mich nicht vielleicht verrät … „In meiner Küche ist es immer so dunkel und ich hab eine stärkere Birne gekauft. Bei dem Versuch sie einzuschrauben, fiel mir die eine Birne auf den Boden und die andere aus dem Fenster, weil ich sie nicht fest genug gehalten habe!“ „Und was wollen sie jetzt von mir? Soll ich ihnen etwa eine neue kaufen?“ „Nein, aber meine Birne liegt obenauf in ihrem Strickkorb! Ich hätte sie bitte gerne wieder wenn es geht?“ „Ja, ja die jungen Leute von heute! Erst schmeißen sie was weg und dann wollen sie es wiederhaben. Eure Generation weiß einfach nicht was sie will!“ „Um ihnen den Schrecken etwas zu versüßen Frau …“
Ich wartete darauf das sie sich vorstellen würde, denn so hätte ich die Chance sie vielleicht doch etwas versöhnlicher zu stimmen. „Ich bin die Witwe Lichtenberg, geborene von und zu Taubenreich!“ Stolz streckte sie dabei ihr Kinn nach vorne.
„Also wie gesagt, ich wollte sie auf ein Stück Kuchen oder Torte einladen …“ Jetzt erst drangen die Worte direkt zu mir durch. >>Was war das? << „Moment mal bitte, wie haben sie gesagt Frau Lichtenberg war ihr Mädchenname?“ „Von und zu Taubenreich! Meine Vorfahren waren einmal große Könige, aber das ist nun alles vorbei!“
© 2011 Angel Jean de Roosen,
Ladylaird of John O` Groats